Photinia Red Robin, Glanzmispel , ihr überreiches Farbenspiele begeistert-Hinweise zur Pflege

Photinia Red Robin, Glanzmispel eine relativ neue Pflanze in unseren Gärten.

Die Glanzmispel, Photinia Red Robin ist ein immer grüner Großstrauch der Aufgrund von eingelagerten Farbpigmenten die Blattfarbe je nach Sonnen Einstrahlung im Laufe des Jahres ändert. Vor allem im Frühjahr sind seine neuen Triebe weithin an der roten Farbe zuerkennen.

Photinia Red Robin

Während im Hochsommer vor allem der Grünton vorherrschend ist kommt zum Herbst hin wieder die Rotfärbung markant zum Vorschein. Sein Farbenspiel über den Sommer hinweg ist berauschend und verändert den Gesamteindruck des Garten während des Jahres

Sie blüht im Mai mit einer großen weißen Rispe(Doldenartig). Hier im RheinMain Gebiet ist sie relativ frosthart, wenn sie in den Baumschulen vernünftig gezogen wurde. Das möchte ich erklären da es für den Laien meist unverständlich ist.

Die ersten Pflanzen sah ich bei einem Besuch in Boskoop vor ca. 30 Jahren und kaufte auch ein paar Exemplare. Diese Betriebe hatten die Pflanzen auch neu bekommen und durch reichlich Düngung, vor allem Stickstoff für einen starken Zutrieb gesorgt um mehr Stecklinge schneiden zu können.

Es kam wie es kommen musst ein harter Winter sorgte dafür das alle Pflanzen abstarben, deshalb sortiert ich die Pflanze aus.

Einige Jahre später bekamen wir Pflanzen aus Italien(Toskana). Ich war sehr kritisch, da man von der Herkunft meinte diese Pflanzen wären nicht winterhart. Wie es sich aber zeigte hatte man aufgrund des Klimas in der Toskana sowieso einen starken Zutrieb der Pflanzen und musste nicht so stark düngen. Diese Pflanzen hielten unseren Winter aus und verbreiteten sich schnell in vielen Gärten.

Leider werden diese auch innerlich reifen Pflanzen immer wieder mit Herkünften aus den Niederlanden vermischt. In den Niederanden werden diese Bestände kräftig gedüngt um einen ausreichenden Zutrieb zu bekommen. Das führt dazu das

 

sich innerlich relative große langen Pflanzenzellen bilden die bei starke Frösten nicht die Stabilität von normal gezogenen Pflanzen haben.

Diese Faktoren fielen vor allem indem Winter vor 5 Jahren auf. In diesem Winter hatten wir bis Februar sehr milde Temperaturen und ab Mitte Februar Temperaturen unter – 10 Grad. Eine absolute Herausforderung für alle Pflanzen. Den durch die milden Temperaturen treiben innerlich die Pflanzen an, dadurch verbrauchen sie Nährstoffe(Salze) und bedingt durch diesen zurückgehenden Salzgehalt lässt die Winterhärte nach.

Kommen dazu noch labile in der Vergangenheit gebildeten Pflanzenzellen und Gewebstrukturen gibt es an diesen Pflanzen schwere Schäden bis hin zum Ausfall.

Genau das war nach diesem Winter zu beobachten und im Moment befürchte ich das auch für 2018 wo wir einen ähnlichen Winterverlauf haben.

Als Beispiel sei meine eigne Glanzmispelhecke zu erwähnen. Ich war von Anfang an vom Farbenspiel der Photinia im Jahresverlauf begeistert und da meine Frau am Zugang unseres Hauses eine Hecke haben wollte setzt ich diese Art vor ca. 12 Jahren. Wir sind zwar im Rhein Main Gebiet, also Weinbauklima aber zwischen Wiesbaden Innenstadt und hier im Außenbereich sind es klimatisch Welten. Hier draußen gerade im Winter haben wir sehr viel Wind. Es zieht. Trotzdem habe ich seit diesen 12 Jahren selbst in den stärksten Wintern kein Ausfall oder Schädigung meiner Photinia

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beobachtet. Allerdings sind diese aus vernünftig gezogene Beständen und da ich sie jedes Jahr auf 120 cm zurückschneide, also Material entnehme dünge ich sie im März mit einer Grunddüngung, mehr nicht

Im Gegensatz dazu habe ich gerade im Winter vor 5 Jahren auch in den Innenstadtlagen viele geschädigte Glanzmispeln gesehen. Einige davon waren sogar abgestorben. Das ist der Preis den man für das verweichlichen zahlt. Eine Pflanze muss auch mal ihre Ruhephase haben und sieht dann halt nicht so schön aus wie der Kunde das gerade haben möchte. Leider geht der Kundenwunsch immer mehr zu vorgetriebenen hochgestylten Pflanzen , ihre langjährige Eignung als stabile Gartenpflanze lässt dabei immer mehr nach

Trotz diesen Erfahrungen möchte ich in der Gartengestaltung auf diese Pflanzenart nicht mehr verzichten.

Nach über 12 Jahren Erfahrung mit dieser Pflanzenart muss auch noch ein weiterer Fakt besprochen werden der uns erst in den letzten Jahren durch Beobachtung aufgefallen ist. Aus Mangel von Kleinbeliebenden Bäumen für immer kleiner werdende Grundstücke haben viele Baumschulen, wir auch, damit angefangen Groß- Sträucher durch eintriebige Anzucht zu Bäumen heranzuziehen. So zB. Felsenbirne aber auch die Glanzmispel. Es entstehen Bäume die nicht größer wie 5m maximal 6 m werden. Diese Bäume der Glanzmispel haben wir jetzt mehrere Jahre verkauft. Da wir unseren Kunden auch anschließend noch jahrelang mit unserer Erfahrung zur Seite stehen haben wir selbst sehr schnell mitbekommen das es an einigen Standorten zu Problemen mit der Glanzmispel – Stämmen kommt. Stehen die Bäume so dass ihre Stämme beschattet sind stehen diese seit Jahren gesund da und erfreuen ihre Besitzer. Allerdings an Einzelstandorten bei denen der Stamm der Glanzmispel ungehindert der Sonne ausgesetzt ist erscheinen nach nur wenigen Jahren Flecken bis hin zu abgestorbenen Teilen am Stamm die sich immer mehr vergrößern und mit der Zeit die Versorgung der Krone behindern. Im schlimmsten Fall kommt es zum absterben der Krone, die Pflanze selbst treib meist von untern buschartig neu aus.

Diese Hinweise sollen sie aber nicht vom Kauf und Verwendung der Glanzmispe

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l abschrecken. Es gibt kein Lebewesen egal ob Tier oder Pflanze die nicht auch einige Negativpunkte aufweist. Wichtig ist es diese Erfahrungen aufzunehmen. Standortgerechter Einsatz von Pflanzen ist nötig um jahrelange Gefallen und damit Erfolg bei der Verwendung zuhaben. Dieser Fakt ist aber in den letzten Jahren immer mehr zu Gunsten von kurzfristigen Marketingmaßnahmen in den

Hintergrund getreten.( Impulskauf) .

Wir stehen ihnen immer mit unserer Erfahrung und Hinweisen zur Verfügung