Rosen, ja auch die begeistern uns. Aber hier ein paar kritische Anmerkungen

Rosen, ja auch die begeistern uns. Aber hier ein paar kritische Anmerkungen

 Rosa Astrid Gräfin von Hardenberg ,

 

von den neuen nostalgischen Rosen eine der Robustesten. Könnte noch besser gehen

 

Zu Zeiten meines Vaters war die Rosenproduktion in astronomische Höhen gestiegen. Ja schon mein Großvater hatte 1926 mit Rosen in seiner neugegründeten Obst- und Rosenbaumschule damit begonnen
Seit ca. 10 Jahren geht sie allerdings kontinuierlich zurück. Der gesamte Rosenmarkt ist sowohl in der BRD als auch in den Nachbarländern gesunken. Warum?
Sieht man sich die Rosengärten, Rosenschauen und Ausstellungen an sieht man immer ein Blütenmeer an Farben Formen Höhen und zum Teil auch noch riecht die vielen Düften .
Diese Pracht kann durch Pflege auch fast den Sommer hindurch gehalten werden.

Rosa Doris Thystermann
Hierzu muss wie oben gesagt die Pflege einsetzen und optimal die Düngung, der Schnitt und vor allem ein gewisses Maß (bei manchen Sorten ein hohes Maß) an Pflanzenschutz betrieben werden. Ich habe immer noch Herrn Gönnewein, Steinfurth, im Gedächtnis der jedem seiner Kunden auch sagte, wenn du so Rosen haben willst wie ich in meinem Schaugarten, dann musst du auch wöchentlich etwas tun.

Rosa Ponponella ( gehört mit zu                                                                              den guten Robusten , geht noch besser)

Was zu tun ist können wir ihnen gerne erklären, hierzu wird auch ein weiterer Beitrag erfolgen.
Damals war das für Privatkunden kein Problem, man wusste Rosen brauchen Pflege vor allem Dünger und Pflanzenschutz um ihre Wirkung voll zu entfalten. Es war bekannt das Rosen gedüngt geschnitten und gespritzt werden müssen um ansehnliche dauerblühende Bestände zu bilden. Das gehörte dazu das nahm man in Kauf und viele Rosenbesitzer zelebrierten es für sich. Es war ihr Ausgleich für den Stress im Beruf
Seitdem hat sich die Gesellschaft wesentlich geändert. Es hat sich zwar durch Neuzüchtungen hinsichtlich Pflanzenschutz vieles getan, die notwendige Pflege regelmäßig durchführen wollen und tun ist auf ein kleines Häuflein Kunden zurückgegangen.
Da spielt auch die Veränderungen in der Arbeitswelt als auch den Veränderungen in der Einstellung der Gesellschaft eine ganz große Rolle
Es bleiben auch diejenigen Pflanzenliebhaber die den Reiz der Rosen als vielblütige Pflanzen mit ihren verschiedenen Wuchsformen und Fruchtschmuck weiterhin in ihrer Gartengestaltung nicht missen

Rosa Schöne Dortmunderin, gehört beim Pflanzenschutz mit zu den Besten

möchten aber auf den Pflanzenschutz verzichten. Aber auch das ist eine relative Minderheit. Diese Leute haben erkannt das man als Pflanzenliebhaber auch einmal Tiefen einer Pflanze akzeptieren muss und vor allem in der Fernwirkung durch die lange Blütezeit immer noch sehr viele Akzente setzen kann. Diese Gruppe von Pflanzenliebhabern setzt Rosen nicht unbedingt an die Terrasse wo das Auge herausragende Rosen erwartet, sondern in Beete, an Wände, oder Hecken und Bäume so das man meist aus der Ferne das Farbenspiel der Rosen wahrnimmt.
Sie stört es nicht wenn einmal die Tiefen im Kulturverlauf entstehen und kranke Blätter zu sehen sind und im schlimmste Fall durch Rückschnitt der Rosen ein gesunder Neuaustrieb erzwungen werden muss
Selbst die meist einmalblühenden Rambler wie z.b. Giftsgate die nur einmal aber übervoll begeistert sind hier ein Thema .
Diese Rosenliebhaber kaufen meist traditionell erzeugte Rosen und verzichten auf die Show-Ware. Das sind Pflanzen die durch viel Stickstoff und Pflanzenschutz und eventuell noch Gewächshaus- Anzucht verweichlicht wurde. Dem Auge wird damit ein Ist- Zustand vorgaukelt der nur mit hohen Aufwand gehalten werden kann. D
iese Show-Rosen sind nur schwer wieder an normale Klimatische Verhältnisse im Garten anzupassen. Verlieren nach etwa 6 Wochen ihr traumhaftes Aussehen und können nur durch erhöhte Pflege wieder in den Normalzustand versetzt werden. Diese Ware ist als eine Art Blumenstrauß anzusehen und werden von einigen Kunden auch so verwendet


Wie ich es oft von meinen Landschaftsgärtnern höre werden diese Show-Rosen bei bestimmten Kunden nach 6 Wochen weggeworfen da sie nicht mehr blühen.
Dieser Umgang mit Pflanzen (ein Lebewesen) verursacht mir immer wieder Unbehagen.
Auch im öffentlichen Grün sind Rosenbeete aufgrund des Pflegebedarfes auf dem Rückmarsch. Während früher in Ausschreibungen Rosenbeete mit hunderten von Rosen angefragt wurden ist dies dramatisch gesunken. Nur noch bestimmte Rosensorten werden aufgrund ihrer Härte oder Eigenschaften eingesetzt. Hier war die Entwicklung so das man zuerst auf Pflanzenschutz ganz verzichtet (dem Zeitgeist gemäß) dann aber gesehen hat das sobald die Anlage aufgrund von Pflanzenschutzproblemen schlecht aussah sich viele Bürger beschwerten und der Pflegebedarf im Zuge der Sparmaßnahmen nicht mehr vorhanden war. Die Folge war zum Teil dramatisch, zwei Jahre alte Bestände wurden gerodet, weil man die Pflegekosten einsparen wollte, Rasen wurde ausgesät
Nur in bewirtschafteten Rosengärten werden heute noch so viel Pflegeaufwand betrieben wie notwendig ist um ein gefälliges Aussehen den ganzen Sommer hindurch zu gewährleisten. Meist hängt hier auch ein Pflanzenverkauf daran der den notwendigen Absatz dadurch gewährleistet hat.
Im eigen Garten nur von wenigen zu leisten
. Herausragend sind hier allerdings Sorten wie Heidetraum; Schneeflocke und eigentlich die ganze Serie dieses Züchters. Direkt in unserer Nähe befinden sich hier Beete sowohl in Privathand und einmal auf einem städtischen Verkehrskreisel. Wir bewundern immer wieder die Gesundheit und damit den relativ geringen Pflegebedarf dieser Sorten. Dies muss die Zukunft der Züchter sein um Rosen wieder stärker zu fördern.

Rosa Dorothy Perkins, beim genauen Hinsehen sieht man die ersten Probleme auf den Blättern


Fast den gleichen Effekt, auch wenn es die wenigsten zugeben wollen hat sich im Privatgarten ereignet. Der notwendige Pflanzenschutz um Blüten und vor allem Blätter bis in den Herbst gesund zu erhalten wurde immer weiter eingeschränkt bis zum fast totalen Verzicht. Viele Sorten verloren dann schon Mitte Juni ihr Laub ab Juli war in vielen Jahren dann die Blattlosigkeit überall zu sehen. Das hatte man bei Besichtigungen so nie gesehen. Die eigene Rosen die nur Wochen vorher gekauft wurden werden jetzt als unschön, dreckig und als scheitern eingestuft. Meist haben diese Kunden auch beruflich nicht die Zeit oder Lust die Pflegemaßnahmen durchzuführen. Mit dem Hinweis es gäbe auch robuste Sorten wurde es mit verschieden Rosensorten versucht und irgendwann aufgegeben. Vielleicht fristet dann noch irgendwo im Garten eine Klettterrose oder Strauchrose das war es dann auch meist. Selten sind noch richtig große schön gepflegte Rosenbeete zu sehen. Solchen Privatkunden die es noch einmal probieren wollen ist wirklich zu raten es mit wirklich guten Sorten noch einmal zu versuchen.
Als Beispiel möchte ich folgendes erzählen.
Ich hatte hier eine betuchte Kundin, die mittlerweile verstorben ist. Sie hatte eine Stelle im Garten wo sie unbedingt weiße Strauchrosen haben wollte. Im privaten Kreise führte sie auch gerne ihre Freundinnen durch ihren sehr schönen Garten und machte auch gerne Pflanzenfotos. Man sieht sie war eine Gartenliebhaberin. Mehrere Jahre war sie aber mit ihren neuen Strauchrosen unzufrieden und ließ sie durch andere Sorten tauschen. Von uns bekam sie dann „Hannoversche Weiße“, eine Sorte die allerdings nicht mehr auf dem Markt ist. Bis zu ihrem Tod mehrere Jahre standen die in ihrem Garten und sie war mit ihnen zufrieden.
Pflanzenschutz fängt mit der Sortenwahl an. Leider ist es für Privatkunden sehr schwer, die richtigen Informationen zu bekommen. Da jeder der verkaufen will und muss preist er sein Produkt über Maßen an zusätzlich muss er auch Show – Ware bereit stellen um einen visuellen Eindruck zur Unterstützung des Verkaufs zu bieten (Konsequenz in der Produktion Stickstoffgabe, Pflanzenschutz hochfahren) Mit den ehrlichen Pflanzen ist nur noch ein kleiner Kreis von Kunden zu befriedigen.
Die Pflanzen müssen heute im Augenblick des Verkaufs gut aussehen danach? Genau hierliegt der Unterschied zu uns traditionellen Erzeugern. Wir möchten das der Kunde jahrelang zufriedene ist mit seinen Pflanzen und erzeugen sie sage ich mal hart, mit allen Höhen und Tiefen im Jahresablauf.
Diese Entwicklung des Rückgangs der Rosenproduktion, liegt auch bei den Züchtern, die zu wenig Augenmerk auf die Robustheit der Rosen gelegt haben und viel zu viel auf die Show. Erst langsam fängt es seit ein paar Jahren ein Umdenken ein zu setzen. Aber es wird in der Züchtung 10- 15 Jahre dauern, wenn man es konsequent macht dem entgegen zu steuern Ich kenne da nur einen Züchter der hier wirklich vorangegangen ist und zwar in einer absoluten Konsequenz die ich irgendwann einmal nach dem ich es kapiert habe auch als Vorbild voranstelle. Da er allerdings nicht zu den großen Züchtern gehört deckt er das Sortiment nicht mit so vielen Sorten und Farben ab wie man es von den Großen gewöhnt ist. Hinzu kommt wie er mir selbst gesagt hat, er bring in jedem Jahr nur etwas Neues auch zu den Rosenprüfungen, wenn er von dieser Sorte überzeugt ist. Ansonsten fällt die publikumswirksame Neueinführung konsequenter Weise halt aus.

Rosa Schneeflocke mit der Schwestersorte Heidetraum ( rosapink ) das Beste was wir pflanzenschutzmäßig auf dem Markt haben

Dass diese Sorten des Züchters pflanzenschutzmäßig die Besten sind, diese Erfahrung haben wir gemacht und tragen sie an unsere Kunden weiter. Seine Sorten gehören aus Pflanzenschutzsicht zu den besten Sorten die wir momentan auf dem Markt haben. Vor allem im Herbst kann man diese Sorten bei uns, wenn überhaupt noch welche da sind, alleine an ihrer Blattgesundheit von allem anderen Unterscheiden. Das muss in Zukunft das Vorbild sein, dadurch wird man auch eher den Kundenwünschen gerecht. Die Mehrzahl möchte sich gerne wieder robuste dauerblühende Rosen pflanzen und wenn noch ein Wunsch übrig ist dann in den momentanen so vielgestaltigen Sorten in Farben, Formen, Höhen
Mit meinen kritischen Worten möchte ich nicht die ganze Branche beleidigen und auch keinem Privatmann eins auswischen. Ich werde da oft missverstanden. Wir sind eine freie Gesellschaft, die ich jeder anderen vorziehe. Jeder hat seinen persönlichen Geschmack und der sei ihm nicht verwehrt. Auch ich nehme mich nicht daraus und bin Teil des Systems. Auch ich lasse mich beim Kauf oft genug verleiten und fange immer erst später an nachzudenken. Wir Reden aber in unserer Gesellschaft immer über Umweltschutz, Biodiversität, und leben ihn nicht konsequent. Ich auch nicht. Aber ich bemühe mich mein Verhalten wenn auch nur etwas zu ändern. Ich glaube an das berühmte Beispiel, wenn ein Schmetterling auch nur einen Flügelschlag macht und viele viele Folgen ist der Wind bis über die Alpen zu spüren, und deshalb möchte ich mit meiner Kritik anregen

Rosa Donauprincess , ebenfalls super