Brennnessel- Superfood für Menschen und Insekten im Garten

Brennnessel- lästiges Unkraut- Superfood.

Unsere Gesellschaft ist fast nur noch darauf angewiesen, dass sie von Promis und Events angeregt wird. Wieviel Kochshows und Prominente- Kochs und Köchinnen haben jede Woche neue exotische Superfoods vorgestellt, Bulgur Quinoa, Goji Beere und andere sind in aller Munde

Alles mit Marketing aufgebauscht- brauchen wir sie?

Nein, in unserer eigenen Landschaft haben wir viele diese Früchte , nutzen sie aber nicht da das Wissen um ihre Inhaltsstoffe und Heilkräfte nicht mehr vorhanden ist oder diese von unseren prominenten Kochshows noch nicht aufgegriffen wurde.

Eine davon ist die Brennnessel. Sie kommt in fast ganz Deutschland vor. Es existieren zwei Varianten, die große Brennnessel (Utrica dioica) und die kleine Brennnessel (Urtica urens). Sie sind Ruderalpflanzen und lästiges Unkraut, Sie sind Zeigerpflanzen für stickstoffreiche Böden. Durch ihre Brennhaare sind sie fast jedem Wanderer ein kraus.

Nur in Notzeiten wurden sie gesammelt und meist wie Spinat oder in Suppen gekocht dargeboten. Sobald sie verarbeitet wird ,durch zerkleinern im Fleischwolf, übergießen mit kochenden Wasser oder andünsten verlieren die Brennhaare ihre Wirkung.

Im Gegensatz zum Spinat der durch lange Züchtungsarbeit und Auslese auf Blattertrag nach und nach immer mehr seine ursprünglichen Inhaltsstoffe immer weiter reduziert hat hat diese Wildpflanze sie erhalten und schlägt den angeblich so gesunden Spinat um das Hundertfache.

 

Brennesel und ihre Samen enthalten Vitamin A, B, C und E, Kalzium, Eisen, Chlorophyll, Carotinoide und Linolsäure. Von Sportlern werden Sie wegen Ihres hohen Eiweißgehaltes gerne zum Aufbau und Erhalt der Muskeln genommen.

Brennnessel wirken außerdem bei Müdigkeit und Leistungsschwäche. Wegen ihre guten Wirkung bei Haarausfall werden Brennnesselsamen sogar in der Apotheke angeboten und verbessern das Leiden entscheidend, daher sind Extrakte daraus sehr oft in Mitteln gegen Haarausfall zu finden.

Brennnesselsamen sind auch ein ausgezeichnetes Mittel, das gegen Arthritis, Prostatabeschwerden, Blasenprobleme, entzündlichen Darmerkrankungen, Bluthochdruck, Blasen- und Nierensteinen hilft.

Viele graut es, wenn sie nur an Brennesel denken. Das kommt vor allem durch das ungute Gefühl von den Brennesselhaaren gestochen zu werden. Hat man dies einmal überwunden gibt es viele Rezepte über Wohlschmeckende und vor allem rund um gesunde Speisen zu kochen.

Anlässlich meines Vortrages über Wildkräuter in dem ich immer wieder auf die Superfoodfunktion vieler dieser Wildkräuter hinweise und immer wieder Kopfschütteln bemerke . hatte die Vorsitzende des Trägervereins in aller Stille Brenneselsuppe gekocht und mit Sahne und Bulgur verfeinert. Zum Abschluss wurde diese Suppe gereicht und bewundert. Erst dann lichteten wir das Geheimnis und ernteten viele Kommentare wie

„Hätte Lafer, oder Schuhbeck das vorgestellt wäre das die neue Entdeckung nach Bärlauch und Kürbissuppe wobei die Brennnessel und ihre Inhaltsstoffe diese beiden noch bei weitem übertreffen“.

Nicht nur das frische Kraut lässt sich verwendeten. Ab ca. Mitte Juni erscheinen auch die meist weiblichen Samen, erkenntlich an den hängenden Samenstände. Dieser Samen geerntet und in der Pfanne mit nur etwas Olivenöl oder Butter, je nach Geschmack angeröstet ergibt ein wohlschmeckender Brotaufstrich der von den Inhaltsstoffen viele den neuen exotischen Super Foods noch schlägt.

Ich weiß Brennesel im Garten, also Unkraut, ist bei den meisten unbeliebt und man wird vom Nachbar abgestempelt als Dreckiger Garten .

Aber neben der Superfoodfunktion bietet sie auch für viele Insekten vor allem Schmetterlinge einen großen Nahrungsquell. Wer es wirklich ernst meint mit Biodiversität erhält sich  ein oder mehre Pflanzen anzusagenden Stellen im Garten und kann sie nebenbei auch als Gemüsepflanze beernten