Fachwissen und jahrelange Erfahrung gilt nichts mehr –
Wir haben uns das mit Ki erstellt oder wissen wir aus einem Artikel im Internet ?
Leider erleben wir solche Antworten in den letzte Jahren immer mehr.
Nächstes Jahr wird unser Betrieb 100 Jahre.
100 Jahre der Pflanze verschrieben, immer in dem Versuch auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein.- Aktuell an den neusten Erkenntnissen und Entwicklungen und das seit Großvaterszeiten.
Immer im Austausch mit Kollegen und ihren Erkenntnissen.
Einige der heute noch genannten großen Gärtner die auch die Pflanzenzüchtung voran gebracht haben kannte ich noch persönlich
Ernst Pagels der Züchter vieler Stauden darunter Salvia nemerosa, Miscanthus und vieler mehr, Heinz Klose auch Züchter und Produzent eines riesigen Sortimentes,
Gräfin von Stein- Zeppelin , Karl Partsch, Dr. Haans Simon , Karl Wachter und und und.
Während wir noch in unseren jungen Gärtnerjahren Wissen durch Austausch , Sammeln von Katalogen ,Kauf von Büchern, Lehrgängen bereichert haben ist heute ja alles viel einfacher geworden.
Ja auch wir googeln bereits ,aber Bitte immer mit der nötigen kritischen Nachfrage . Es gibt sehr gute Artikel und Seiten und viele falsche mit Halbwahrheiten auf die schnelle zusammengewürfelt weil man Lücken ausfüllen musste
-wir haben gegoogelt
bzw. das neueste
wir haben uns das mit der KI erstellen lassen.
Auch viele der zahlreichen Pflanzenartikel die sowohl im Internet als auch in vielen Zeitschriften erscheinen werden scheinbar heute so erstellt.
Fachwissen und Erfahrung braucht man nicht mehr?
So ist meine Erfahrung mit vielen Kunden heute im tagtäglichen Verkauf.
Hier mal ein paar Beispiele.
Im Moment werden viele Artikel verfasst über den besten und schönsten Baum. Aus diesen Grund werden bei uns verstärkt die Kupferfelsenbirne angefragt.
Ja ist ein schöner Baum der auch von seiner Größe in die immer kleiner werdende Grundstücke passt. Blüht sehr schön ähnlich eines Obstbaumes und hat im Herbst eine tolle Herbstfärbung.
Wenn man schneller als die Amseln ist kann man aus den Früchten eine sehr gute Marmelade machen.
Aber die letzten 8 Jahre hat die Kupferfelsenbirne ( Amelanchier lamarckii) ein echtes Mehlbauproblem und steht mit ihren Blättern schon ab Mitte des Sommers mit weißen Belag in vielen Gärten. Nur wenige Standorte wo das Problem nicht vorhanden ist.
Außerdem in den fünf sehr trockenen Jahre hatte sie massive Probleme mit der Trockenheit klar zu kommen und benötigte zusätzliche Hilfe und lies sehr früh im Jahr ihre Blätter fallen
Wie ich schon in einem früheren Artikel geschrieben habe, will man auf die Felsenbirne nicht verzichten, sollte man die Veredlungen Robin Hill oder Ballerina pflanzen ( Diese sind allerdings durch die Vermehrungsform der Veredlung im Kaufpreis etwas teuer.) In Sachen Mehltau bestehen hier Welten. Während A. Lamarckii auch dieses jahr wieder mit weißen Blättern da steht haben die beiden Veredlungen das Problem nicht
Etwa das gleiche gilt für den beliebten Hausbaum, Kugeltrompetenbaum ( Calatal bign. Nana) auch hier an vielen Standorten in Rhein- Main ein massives Mehltauproblem.
Uns nützt es meist nichts wenn unsere Bedenken hinweg gefegt werden weil die KI oder der Artikel was anderes prophezeit hat.
Meist kommen dann Mails das hatten wir uns anders vorgestellt ??
Rückantwort wir haben es doch vorher gesagt ?? Jetzt bleibt nur übrig es zu ertragen oder chemisch zu bekämpfen wobei Hausmittel wie Backpulver und Milch schon Linderung bringen.
Besser wäre es man hätte auf uns gehört und wäre auf andere Sorten ausgewichen.
Alte Erfahrung- Pflanzenschutz fängt bei der Auswahl der Sorten an –
(Drauf verweisen wir auch immer beim Verkauf von Obst, wie Äpfeln, Reben, u.a )
Noch ein Beispiel-
gerade im Moment wird von vielen einschlägigen Artikeln im Internet und
Zeitschriften also ausgezeichneter Bodendecker der Sandthymian ( Thymus serphyllum und Abarten ) propagiert.
Hier wird auch viel mit Bildmaterial aus dem Sommer gearbeitet so das die Anfrage sprunghaft gestiegen ist.
Ja pflanzt man den Thymian jetzt Frühjahr entwickelt sich hier auf den vorherrschenden Lehmböden aus dem 9×9 er Topf eine Bodendeckerpflanze bis zum Herbst von Durchmessern von ca. 30 – 40 cm . Im Sommer während der Blüte sind diese wahre Insektenmagnete und bei den vielen mittlerweile angebotenen Sorten gibt es auch viele Farbspiel die fast jeden Geschmack befriedigen.
Aber aus unserer Erfahrung muss von uns immer gesagt werden, das sich gerade in den letzten Jahren bedingt durch die milden Wintern der Thymian sich über Winter verabschiedet. Drei bis vier Monate auf nassen Lehm mag er nicht und verschwindet.
Als wir noch kalte Winter mit Frostperioden ( Für die Pflanze ist Frost = Trockenperiode)
hatten ging die Pflanzung in gute Lehmböden sehr gut. Mittlerweile bedingt durch die Klimaerwärmung muss zwingend bei der Pflanzung von Sandthymian der Boden mit Split, ( Wir empfehlen Lavasplitt ) abgespeckt werden.
Wenn es ganz schlimm kommt überlebt der Sandthymian dann immer noch in den Spalten zwischen den Splitsteinen und regeneriert sich im Frühjahr sehr schnell ohne Splitt verschwindet er im reine Lehmboden ganz( Ausfall )
Alternative Pflanze die man sowohl im Lehm als auch in leichten Böden pflanzen kann ohne Ausfall und genauso niedrig und im Aussehen ähnlich ist Hernaria glabra.
Ach ja KI.
Bei mir erschien eine Familie mit Kindern , ihr Landschaftsgärtner ist da und es muss noch auf die schnelle ein Beet bepflanzt werden sie hat sich eine Auswahl mit KI erstellen lassen , sie wollte diese Pflanzen jetzt kaufen.-
Ich sah mir die Zusammenstellung an.
Unter andern war da Seidelbast ( Daphne mezereum) genannt.
Meine Antwort ich bin nicht hysterich wie viele wenn es um Gift in Pflanzen geht Aber ersten braucht Seidelbast einen halbschattigen Standort dann ist es wirklich eine der Giftpflanzen mit roten Beeren auf die man im Garten mit Kindern erst einmal verzichten sollte.
Als weiteres war in der KI erstellten Pflanzung auch Rittersporn, Eine sehr schöne beintruckende Staude. Allerdings benötigt diese mitlerweile extreme Pflege, hier vor allem Bekämpfung der Schnecken vor allem der kleinen Nacktschnecken, die sich meist unter der Erde verstecken und die Knospen abfressen. Im Grunde muss man 4-6 mal spezielles Schneckenkorn streuen. Mehltau ist ein weiteres Problem.
Als ich nur auf diese zwei Pflanzen hinwies beendet die Famile das Verkaufsgespräch und fuhr weg.
Verkäufer dürfen halt kein Gärtnerherz haben müsssen nur verkaufen egal wie es später ausgeht
Dies sind nur drei Beispiele wo Erfahrung und langjähriges angeeignetes Gärtnerwissen die heutigen auf die schnelle Ki basierten Artikel und sog. Wissenstarndarts schlägt.
Aber ist es den noch vom Kunden gewollt ?
Bei den meisten gilt da nur noch die Aufmachung , das Aussehen,
Wie hat mein Lehrchef Herr Reisch gesagt , „ Auch für ein Blumenstraus wird heute 60 Mark ausgegeben und der hält nur eine Woche „
Aber wir als wirkliche Gärtner sind angetreten unser Wissen dazu zu nutzen das das Lebewesen Pflanze langjährig ihre Schönheit und biologische Aufgabe erfüllt ??
Wahrscheinlich sterben wir wie die Dinosaurier in der neuen Gesellschaft aus
Leider gibt es immer weniger Kunden die unser Einstellung achtent und
es ist deshalb kein Wunder das ein produzierender Betrieb nach dem Anderen schließt.
Als Gärtner mit diesen Aussagen ist ja man den heutigen Kunden gegenüber eklig weil man ihm widerspricht, das passt ja nicht in die Zeit .
„ Wollen sie das Fachwissen eines Fachberaters aus diesem „ Name „(Show betrieb ) widersprechen ,
oder wie uns ein Kunde als Bewertung in Google geschrieben hat nachdem wir darauf hingewiesen haben das Thujas in Rhein-Main nicht klimaresident sind und er sich eine Pflanzung wohl überlegen sollte
– chaotischer Betrieb, will keine Thujas verkaufen, bin ich woanders hingefahren.
In früheren Zeiten war praktisches Fachwissen genauso hoch geschätzt wie der Theoretiker der sein Wissen über Studium und Theoretik erlangt hat
Verachtet mir die Meister nicht und lobet ihre Kunst
Das heilige Römische Reich verging im Dunst
Was echt und deutsch wüsst keiner mehr
Lebs nicht fort in deuter Meisterehr