Thujas und Verwandte –Krank ? so wie es aussieht im Rhein- Main Gebiete nicht mehr zu halten
„ Chaotischer Betrieb will keine Thujas verkaufen bin ich woanders hingefahren „
So steht es als Kommentar bei uns im Internet.
Das werde ich auch nicht löschen lassen, denn es zeigt das nicht alle Kunden mit uns zufrieden sind. Man kann halt nicht allen gerecht werden.
Aber hinter dieser Diskussion ist ein wirklich reales Problem.
Seit über 200 Jahren werden im Rhein- Main Gebiet Thujas und Verwandte zur Gartengestaltung eingesetzt, Mit die ältesten noch lebenden sieht man auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden.
In den letzten Jahren allerdings treten immer mehr braune Stellen in den Pflanzen auf vor allem bei den Thujas die als Hecken in den Gärten eingesetzt werden.
Über die Ursachen wird seit Jahren gestritten und auch wir haben da einen Lernprozess hinter uns. Am Anfang hatte ich den Rat gegeben die Pflanzen ein oder zweimal im Sommer durchgehend zu wässern und zwar so das wirklich das Wasser den Boden bis in 1m Tiefe befeuchtet.
Das brachte auch Linderung aber mittlerweile werden die Schäden so groß das wir weiter mit Fachleuten des Pflanzenschutzdienstes über die Ursachen diskutiert haben,
Vielfach wurde ausgegeben von sog. „Wahrsagern „ das ist ein Pilz. Ja nachdem die toten Stellen in den Pflanzen aufgetreten sind siedeln sich dort auch Pilze an. Aber das haben Untersuchungen gezeigt sind die Pilze das zweite ( sekundär). Auf jedem toten organischen Material setzen Pilze sich irgendwann fest und zersetzen das organische Material.
Ursächlich für die Schäden, da sind wir uns mit vielen Fachleuten sicher sind die ansteigenden Temperaturen im Rhein-Main Gebiet.
Koniferen also Nadelgehölze können genauso wie Laubbäume Organe abwerfen um Verdunstung einzuschränken.
Ein Laubbaum wirft als erstes Blätter, ab Nadelgehölze schotten ganze Astpartien ab.
Es ist also die fortschreitende Klimaerwärmung die dafür sorgt das sich Pflanzen aus den besonders warmen Gebieten zurückziehen um anderen Platz zu machen.
Diese Beobachtung machen wir seit Jahren.
Als ich vor 15 Jahren gesagt habe die Fichte fällt weg bin ich verteufelt worden
Mittlerweile sieht es jeder. Die heimische Eberesche ist auch auf dem Rückweg und gesund nur noch im Taunus anzutreffen. Die weichnadligen Kiefern die wir noch vor 20 Jahren gerne verkauft haben sind mittlerweile aus dem Gebiet verschwunden, währemd die hartnadeligen sich als klimaresitent zeigen.
Im Staudenbereich ist die Astilbe und die hohen Phlox außer Phlox amplifolia die nicht mehr zu halten sind und nach nur wenigen Wochen nach der Pflanzung schon Schäden zeigen.
Darauf müssen wir uns in Zukunft vermehrt einstellen, das altbekannte Lieblinge den neuen klimatischen Anforderungen nicht standhalten Dafür aber neue zur Verfügung stehen.
Als ich bedingt durch eine Unfall auf der A3 bei Neuwied von der Autobahn abgefahen und durch den Westerwald bis zur nächsten Anschlussstelle fahren musste stellte ich fest, das hier in einem Gebiet das durchschnittlich 2-3 Grad kälter ist wie Rhein- Main die Thujas noch ohne Schäden da stehen.
Also umziehen sage ich immer spaßhaft wäre auch eine Problemlösung.
Aber ganz konkret wen wir hier im Gebiet mit seinen voraussichtlich weiter ansteigenden Temperaturen weiter mit Pflanzen arbeiten wollen und müssen, müssen wir lernen welche Pflanzen und Pflanzengesellschaften sich dafür eignen.
Das beste was man gegen die Klimaerwärmung machen kann vielmehr mit Pflanzen arbeiten und nicht nur darüber reden.
Da sind die Städte selbst gefragt die in den Bürgerversammlungen viel versprechen wenn ich aber die neuen Baugebiete sehe sind diese Pflanzen feindlich angelegt und verstärken eher noch die Probleme als das sie die lösen. Zum Temperaturausgleich und das sagen viele Studien aus gibt es nicht besseres als mehr Pflanzen und nicht immer weniger auf immer weniger Raum. Es sollte bei der Pflanzung unsere ganzes Pflanzenwissen eingesetzt werden so das wir wieder alte gesunde Bestände für mindestens die nächsten 50 Jahre bekommen. Nur dann können diese ihre ökologische Funktion voll erfüllen.