Klimakrise kommt auch in unseren Gärten an- Wir müssen uns verändern

Der Wetterverlauf der letzten drei Jahre hat uns gezeigt das wir weiter lernen müssen mit den Wetterkapriolen umzugehen.

Nur der Einbau von Bewässerungsanlagen vor allem solcher die nur nach Zeit ihr Programm ablaufen lassen, beheben das Problem nicht, den sie nehmen die vielen anderen Faktoren wie Luftfeuchte Strahlung, und Bodenfeuchte nicht auf. Sie führen zu einem Sicherheitsgefühl wie ich selbst erfahren habe was dann doch zum Absterben wertvoller Pflanzenbestände führt, die man bei rechtzeitigem Erkennen noch hätte verhindern können.

Pflanzenauswahl, Bodenbearbeitung und -Struktur, sind es die neben einer guten Bewässerungsstrategie, egal ob manuell oder technisch zum Erfolg führen.

Leider sind in der Fachwelt die Themen Boden- und Düngerlehre sowie Pflanzenkunde sträflich vernachlässigt worden, ja sogar in Prüfungen abgewertet worden. Nun fehlt es an erfahrenen Gärtnern die bereit sind sich der neuen Situation mit ihrem Wissen zu stellen und dazu zu lernen

Die Situation wird zwar in vielen Medien beschrieben ist aber dem Einzelnen dann doch nicht bewusst.

Seit tausenden von Jahren hatten wir die Situation in Deutschland, das mit den Winterniederschlägen so viel an Menge kam, das dies zu einer Durchfeuchtung des Bodens bis an die Grundwasserbestände geführt hat. Nur selten gab es Ausnahmejahre, die dann meist im Folgejahr ausgeglichen wurde. Nun haben wir aber seit 5 Jahren und verstärkt die letzten drei Jahre die Situation das die Winterniederschläge nur einen Bereich von ca. 80cm bis 100 cm durchfeuchten. Ab ca., Mitte April bzw. Anfang Mai treiben die Pflanzen aus und verbrauchen sehr viel Wasser. Meist so viel, dass sie ab Ende Mai bereits mit ihren Wurzeln in der Wüste stehen.

Auch in den Folgemonaten Mai bis Oktober gehen die Niederschläge, die wir aus der Vergangenheit kannten, enorm zurück. Folge das selbst Gewitter mit 10- 30 mm kaum Entlastung bringen. Auch die Luftfeuchte geht zurück gleichzeitig steigt die Strahlungsintensität der Sonne. Pflanzen die aus Naturstandorten mit rel. hoher Luftfeuchte kommen können dies mit ihrer Wachsschicht auf den Blättern nicht mehr kompensieren, es kommt zu Schäden die dann Eintrittspforten für verschieden Schädlinge sind.

z.b.

Fichten geraden unter Stress (Rot Verfärbung der Nadeln) Folge die gestressten Pflanzen werden vermehrt vom Borkenkäfer befallen

Weichnadelige Kiefern geraden unter Stress meist findet dann schon nach zwei Jahren ein Befall mit Blasenrost statt der ihr Ende bedeutet.

Japanisch Ahorne- an falschen Standorten gepflanzt z.b. als Alibipflanze in Schottergärten bekommen meist schnell Verticillium, ein bodenbürtiger Pilz, der nach und nach zum Absterben führt.

Auch im Laubbaumbereich sehen wir das gleiche Phänomen. Hier gehören auch viele Vertreter von heimischen Laubbäumen zu dem Verlieren. Eberesche (Sorbus aucuparia) ein Auenwaldbaum der Überflutungsgebiete in den Flussniederungen hält das extreme luftrockene Klima der Städte nicht lange aus. Nur noch in Höhenlagen und in Luftfeuchten Gebieten wie Alpenvorland sind diese zu verwenden. Auch der aus Bergregionen stammente Bergahorn (Acer pseudoplatanus) hält es im luftrockenen Rhein- main- Gebiet nicht mehr aus. Der Stress, den diese Bäume ausgesetzt sind, führt zu vermehrtem Schädlingsbefall und zum langsamen Absterben.

Die Liste dieser Bäume lässt sich noch fortführen und wir werden da in den nächsten Jahren noch dazulernen müssen.

Die gesamte Situation wird allerdings nicht dazu führen, wie mir eine Kundin gesagt hat, „ich will in meinem Garten ja nicht nur Kakteen pflanzen“ sondern es wird sich hin zu einer Vegetation wie In Italien oder Griechenland entwickeln, d.h. zwar grüne Landschaft aber die wärmeverträglichen Pflanzen werden sich immer mehr durchsetzen, wenn die Entwicklung so anhält.

Es ist schwierig zu beurteilen, wie es wirklich wird. Dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Menschen können nur wenige Faktoren berücksichtigen und scheitern regelmäßig in einem System wie es die Natur darstellt an der Fülle ihrer Faktoren.

Immerhin liegen wir auf den Breitengraden in etwa von Kanada. Es könnte in den nächsten Jahren auch zu einem abschwächen des Golfstromes führen. Hinweise dazu gibt es. Das würde dann wahrscheinlich viel kältere Temperaturen wenigsten zeitweise bedeuten die diese wärmeliebenden Pflanze dann wieder zurückdrängen.

Also aufgeben. Nein, wir müssen halt mit mehr Wissen und kleinen veränderten Eingriffen gegensteuern. Da wo es heute schon getan wird sind die Erfolge sichtbar. Bewässerung Strategien müssen hinsichtlich Boden- und Pflanzenart optimiert werden

Beispiele. Alte Thuja Hecken (Lebensbäume) die die letzten hundert Jahre noch nie im Sommer gewässert wurden bedürfen im Lehmboden jetzt doch einer Hilfe in Form von einmaliger bzw. zweimaliger intensiver Bewässerung pro Sommer. Wie wir es bei einigen Kunden gezeigt haben führt schon eine einmalige intensive Bewässerung der Thuja Hecke zu ihrem erfolgreichen überleben. Aber intensiv bewässert bedeute im Lehmboden, der muss bis zu einer Tiefe von 1Meter einmal wieder befeuchtet werden. Das bedeutet aber das man eventuell pro Meter 800l bis 1000 l Wasser langsam versickern lassen muss.

Da nützt es mir nicht, wenn der Kunde sagt das wäre sehr teuer. Ja in Wiesbaden mit einem Gartenwasserhahn 1000l =2,34 Euro ohne Gartenwasserhahn knapp 6 Euro. Das Austauschen der Hecke kostet mehr als tausend Euro.

Diese Relation ist vielen nicht bewusst, wenn sie plakativ mir sagen Wasser ist teuer.

Wenn unser wertvoller Lehmboden einmal höchsten zweimal so bewässert wird kann er aufgrund seiner Eigenschaften das Wasser wochenlang speichern und an die Pflanzen weitergeben.

Bewässerungsanlagen, die man oft sieht, die die Thuja Hecken jeden Tag oder jeden zweiten Tag mit jeweils 8 mm bewässern sind sinnlos die Wassergabe verpufft in den obersten Zentimetern. Hier hilft nur rechnen und umstellen oder mit Bodenfeuchtefühler wie es selbstregulierende Bewässerungsanlagen tun zu arbeiten.

Genauso wie die vielgeliebten Rasenflächen. Wer die im Sommer grün halten will muss 20-30 mm pro qm und Woche ausbringen. Also kann ich auch meine Wasserkosten genau berechnen und Entscheidungen treffen ob ich das will oder nicht.

Wer das nicht möchte für den gibt es alternative Rasenersatzpflanzen, meist nicht die die in der Werbung angepriesen werden, aber das ist ein eignes Thema

. Wer aber diese grünen Rasenflächen will der muss für diese Niederschläge sorgen und darf sich nicht auf irgendwelche Bewässerungsanlagen oder Regner, die gelaufen sind, verlassen. Wer nicht mit Bodenfühlern arbeitet der setzt sich am besten ein billiges Regenmesser in die Mitte des Rasens. Da müssen dann wöchentlich 20 mm- 30 mm Wasser drin sein. Die Wassergaben am besten dreimal die Woche geben. Eine tägliche Bewässerung in kleinen Dosen führt nur dazu das der Rasen nur oberirdisch Wurzeln bildet und dann im Winter ohne Bewässerung oder in Übergangszeiten Schaden nimmt. Hinzu sollte eine nach Bodenart und Jahreszeit angepasste Düngung erfolgen. Allerdings auch hier ohne den Einfluss von Werbeaussagen der Düngerindustrie, sondern wissenschaftlich fundiert. Gerade in Lehmböden haben wir meist genug Phosphor und Kalium. Nach Liebigs Minimumgesetzt richtet sich das Pflanzenwachstum nach dem Nährstoff, der im Minimum vorhanden ist. Das heißt es kann genügend Phosphor und oder Kalium vorhanden sein aber der Stickstoff im Minus dann wird der Rasen nicht wachsen, sondern sich nach dem Vorhandensein des Stickstoffes mit dem Wachstum richten.

Es kommt also nicht darauf an sich irgendeinen Dünger zu kaufen und auszubringen, in vielen Fällen rausgeschmissenes Geld. Sondern ein ausgewogenes Düngerverhältnis zu haben.

 Ab Oktober schließt der Rasen ab und nimmt keine Nährstoffe mehr auf. Das ist der Zeitpunkt, ab dem die gelösten Nährstoffe ins Grundwasser ausgespült werden. Eine Düngung nach Mitte August ist deshalb nicht nur sinnlos, sondern auch belastend für die Umwelt. Die Bauern bekommen es verboten die Privatleute werden zu diesem Unsinn durch Werbung noch angeregt.

Entgegen vielfacher Meinung haben wir eine riesige Anzahl von Pflanzen, die die Trockenheit gut wegstecken können. Aber nicht mehr die die wir seit hundert Jahren im Garten einsetzen. Auch müssen wir mehr über die speziellen Standortbedingungen unserer Pflanzen nachdenken und nicht nur nach gutdüngen pflanzen.

Pflanzen aus Japan mit Inselklima und Sommermonsum können nur in speziellen Teilbereichen, die auch noch dafür vorbereitet werden, eingesetzt werden. Es ist ein Irrglaube das man Pflanzen wie Ilex crenata, Japan Pflanze aus dem Halbschattenbereich als Buxersatz in der Sonne im Rhein – Main Gebiet einsetzen kann. Genauso bedürfen japanische Ahorne spezielle Pflanzflächen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit und nicht vor dem Haus in Schottergärten.

Was man zum Teil noch in Norddeutschland oder Alpenvorland mit höherer Luftfeuchtigkeit machen kann ist in Rhein- Main Irrsinn.

Außerdem. und ich weiß es ist ein Kraus für den shoppingverwöhnten Kunden, müssen Pflanzen nach Klima, Jahreszeit gemäß, und nach den Grundregeln der Düngerlehr erzeugt werden. Pflanzen die hochgedüngt und in Gewächshäusern vorgezogen den Augen des modernen Kunden schmeichelnd sind verweichlicht. Ihre innere Grundstruktur und Gewebeaufbau können Stresszeiten nicht überstehen, vor allem bei mehrjährigen Pflanzen sieht man manchmal erst nach Jahren das ihre innere Struktur bei Frost, Trockenheit oder Hitze nicht dafür geschaffen wurde diese zu überstehen. Lavendel mit übergroßen Blättern, Gewürzpflanzen im März die bereits ihren vollen Sommerhabitus haben oder Hosta mit Blättern im Februar müssten für den naturkundlich interessierten Käufer wieder zu Hinweisen werden das diese Pflanzen nicht in der Lage sind die Wetterkapriolen zu überstehen. Es sind halt nur noch Showpflanzen die den Umsatz der jeweiligen Anbieter in die Höhe treib langfristig im Garten aber versagen.

Auch die mittlerweile in aller Munde geprägte Aussage pflanzen kann man das ganze Jahr mit Pflanzen im Topf muss in Zukunft in Frage gestellt werden. Ich weiß das tut auch den Gärtnereien weh, die in den Sommermonaten keinen Umsatz mehr haben aber der Aufwand an Wasser und Pflege den diese Pflanzen brauchen, um ordentlich ein zu wachsen und den Stress, den diese Pflanzen aushalte müssen ist enorm. Solange man Lebensbäume vorwiegend im Oktober bis März gepflanzt hat wusste ich Borkenkäfer gibt es nur im Wald. Mit Beginn der Pflanzen auch über Sommer ist das anders. Aber auch doch ganz klar. Pflanze ich im April oder Mai brauchen die Pflanzen zeit Wurzeln zu bilden und habendurch das immer wärmer werdende Wetter Flüssigkeitsverluste. Sie stehen unter Stress. Im Juni fliegt die erste Generation der Thuja – und Wacholderborkenkäfers und was fliegt er hauptsächlich an? gestresste Pflanzen. Bei Pflanzungen vor allem im November bis März hat die Pflanze genügend Zeit neue Wurzen zu bilden und kann durch die Winterfeuchtigkeit auch den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Diese stehen dann fast immer im ersten Jahr viel besser da.

Auf diese Erkenntnisse weise ich in meinen Beratungsgesprächen immer wieder hin sehe aber das viel erst mal lächelnd drüber gehen und später jammern, weil sie Probleme bekommen haben. Aber es gibt auch viele die hören. Als Beispiele möchte ich mal meinen Schwiegersohn nennen der Mitten im Sommer Rasen aussäen wollte. Er hat dann alle unsere Hinweise berücksichtig und ihm war klar das der Aufwand an Wasser und Pflege sehr hoch ist in dieser zeit hat dann aber nach 6 Wochen einen 1 A Rasen gehabt den sich viele bewunderten angesehen haben